In seiner zweiten Monographie über architektonische Erinnerungskultur begibt sich Hauke Horn auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit im mittelalterlichen Kirchenbau. Erstmalig werden die materiellen, räumlichen und gestalterischen Relikte sowie Verweise der Bauwerke auf ihre Geschichte gesammelt, systematisch geordnet und schließlich in einen ganzheitlichen architekturhistorischen Zusammenhang gestellt. Methodisch differenziert gelingt es dem Autor, anhand zahlreicher Sakralbauten zu belegen, dass visuelle und räumliche Bezüge zur Vergangenheit ein fester Bestandteil mittelalterlicher Baukultur sind. Die Spuren erweisen sich oftmals als Erinnerungen, geschrieben in Stein, die in der vielschichtigen, stringenten und teils überraschenden Forschungsarbeit lesbar werden. Sie eröffnet einen neuen Zugang zur mittelalterlichen Kirchenbaukultur.