Die bisher umfangreichste Ausstellung zum Werk von Thomas Struth (Jg. 1954) wird ab April 2017 im Münchner Haus der Kunst zu sehen sein. Über 120 Fotografien - bei Struth meist großformatig - geben Auskunft über eine künstlerische Entwicklung, die seit ihren Anfängen international wahrgenommen, diskutiert und gewürdigt wurde. Von der ersten Serie »Unbewusste Orte« (1987) bis zu den aktuellen Arbeiten, die sich mit Forschung und Globalisierung auseinandersetzen, wird Struths intensive Beschäftigung mit universellen Themen unserer Zeit deutlich: Fragen nach der Relevanz des öffentlichen Raums, nach dem verbindenden Moment des Zusammenhalts von Familien, nach der Bedeutung von Natur und Kultur, nach den Grenzen und Möglichkeiten neuer Technologien finden in Struths Bildern ihren zugleich individuellen wie allgemeingültigen Ausdruck. Alle Werkgruppen sind hier versammelt, ergänzt durch frühe Arbeiten und erstmals auch Archivmaterialien, die Struths soziales und humanistisches Interesse an seinen Themen eindrucksvoll belegen. Texte des Kulturkritikers Richard Sennett, der Kunsthistorikerin Min-young Jeon und des Kurators der Münchner Retrospektive Thomas Weski begleiten die einzelnen Bildkapitel. (Text dt., engl., Schirmer/Mosel)