Mit Anbruch des Jahres 1750 hatte Britannien Frieden mit dem Erbfeind Frankreich geschlossen und auch die im Inland aufständischen katholischen Jakobiten nieder gerungen. Es war der Anbruch einer Zeit der wirtschaftlichen Prosperität: Der Handel florierte und die Briten begannen, ein Gefühl des Nationalstolzes zu entwickeln. Dieser manifestierte sich prominent in einer reichen eklektischen Architektur und Baukunst, die künstlerisch nicht länger Italien und Frankreich nachahmte. Vielmehr begann die Nation, sich als das neue Venedig zu begreifen. Die Auftragsarbeiten, die Antonio Canal, auch Canaletto genannt, während seiner 10-jährigen Schaffenszeit in Britannien anfertigte, legen davon beredtes Zeugnis ab. Die Beiträge dieses fundierten Sammelbandes betten sein Werk in einen breiteren politischen und sozialen Kontext ein und erhellen den Zusammenhang zwischen seinen Gemälden und Zeichnungen und dem sich formierenden neuen nationalen Selbstbewusstseins Britanniens. Derselbe Zusammenhang wird an den Werken William Hogarths gezeigt, dem weiteren Schwerpunkt dieses Buches. Ein einzigartiger Blick auf eine prägende Umbruchszeit in der Geschichte Britanniens im Spiegel der Kunst zweier bedeutender Künstler dieser Zeit. (Text engl.)