Dieser wertvolle, kunsthistorisch hochinteressante Codex enthält den Text des Neuen Testaments in der Vulgata-Übersetzung des Kirchenvaters Hieronymus (347?-419/20), die bedeutendste lateinische Bibelübersetzung des Mittelalters. Ein vermutlich später hinzugefügtes Kalendarium lässt den Schluss zu, dass der Codex hauptsächlich liturgischen Zwecken diente. Die Bedeutung dieser Handschrift liegt in der außergewöhnlich reichen und stilistisch interessanten Illumination. Die Miniaturen stehen möglichst nahe an der Textstelle, die sie darstellen, ungewöhnlich für Handschriften aus dieser Zeit ist die ausführliche Illustration der Apostelgeschichte. Der frische und unmittelbare Ausdruck, die neue Formensprache der Bilder weist auf den Einfluss des Stauferhofes von Kaiser Friedrich II. in Süditalien hin, der der süditalienischen Buchmalerei wichtige Impulse gab. Byzantinische, aber auch islamisch-arabische und normannische Stilelemente verschmelzen hier zu einer realistischen Darstellungsweise. Den wissenschaftlichen Kommentar verfassten Giovanni Morello und Ulrich Stockmann.