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Pessach-Haggadah

Entstehungszeit des Codex: 1769, Dänemark. Graz 1989.

Faksimile-Ausgabe: Pessach-Haggadah. Entstehungszeit des Codex: 1769, Dänemark. Graz 1989. Vollständige farbige Faksimile-Ausgabe der 52 Seiten (fol. 1-26) im Originalformat 250 x 340 mm. Mit Illustrationen von Yehuda Leib ben Eliyya Ha-Cohen aus Lissa. Deutsche Quadratschrift, z.T. Masqet; mit reich verzierten Initialen und 20 Miniaturen. Einband: Halbleder mit Marmorpapier, entsprechend dem Originaleinband. Alle Blätter sind dem Original entsprechend randbeschnitten. Kommentar (in englischer Sprache) U. Haxen, Kopenhagen. 44 Seiten, zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen. Limitierte Auflage: 730 handnummerierte Exemplare. Davon sind 250 Exemplare ausschließlich für die Vereinigten Staaten von Amerika und 480 Exemplare für die übrige Welt reserviert. Sonderaufbindung für Frölich & Kaufmann.

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Kopenhagen war eine der größeren jüdischen Gemeinden im Jahrhundert und bot mit seiner kosmopolitischen Atmosphäre ein breites Spektrum an kulturellen und wirtschaftlichen Möglichkeiten. Die jüdische Bevölkerung in Dänemark lebte weitgehend in Frieden, der mit dem durch den wirtschaftlichen Aufschwung bedingten Wohlstand eine Grundlage für zahlreiche künstlerische Aufträge schuf. Die hebräische Handschrift »Pessach-Haggadah« aus dem Jahr 1769 schildert die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft und den Auszug aus Ägypten in das verheißene Land und vermittelt den Grundgedanken der endgültigen Befreiung, welcher beim Pessach-Fest jedes Frühjahr gedacht wird. Die ungefähr 1000jährige Tradition und Festordnung wurde später in einem kleinen Buch zusammen gefasst, das Pessach-Haggadah genannt wird. Dieses Buch enthält biblische Texte, Hymnen und Psalmen, Verse und Aufzeichnungen religiöser Bräuche. Es wird am ersten und zweiten Pessach-Abend vom Hausherrn vorgelesen. Da dies während der Handlungen und des Essens geschieht, finden sich in den meisten Handschriften entsprechende Gebrauchsspuren, wie z. B. Weinflecken. Der Schreiber und Maler Yehuda Leib Ha-Cohen stammte aus Lissa in Polen. Von ihm sind zwei Haggadot bekannt, die er in Dänemark geschaffen hat, der Darmstädter Codex aus dem Jahre 1769 und ein weiterer aus dem Jahre 1779. Jüdische Buchmaler haben in der Regel sehr traditionalistisch gearbeitet. Im Gegensatz zu seinen Kollegen setzte sich Yehuda Leib jedoch intensiv mit dem europäischen Kunstschaffen, insbesondere mit der dänischen Tradition auseinander und gewann einen neuen Malstil, der eine Brücke von Barock und Rokoko zum Klassizismus schuf. Er holte sich deutliche Anregungen bei anderen Künstlern, wie z. B. von den Icones Biblicae des Matthäus Merian und den Amsterdamer Haggadot. Auch die Radierungen des Daniel Nikolaus Chodowiecki beeinflussten ihn nachweisbar. Leibs Landschaften erinnern an Bilder der französischen Klassik, seine Architekturen an Barockbauten Kopenhagens, seine häuslichen Szenen sind Genrebilder des Rokoko. Mit nuancierten Abstufungen von Licht- und Schattenwirkung zaubert er Atmosphäre in die Bilder. Trotz der Orientierung an Vorbildern entwickelte er einen eigenen, innovativen Stil, der sich von dem anderer Künstler sehr unterscheidet und seine Bilder einzigartig macht. Der wissenschaftliche Kommentar, der von Ulf Haxen in englischer Sprache verfasst wurde, führt zunächst in das historische Umfeld der Handschrift ein. Darauf wird der Verfasser und Maler der Handschrift in seiner kunsthistorischen Bedeutung dargestellt, und schließlich werden die einzelnen Seiten des Codex beschrieben und kommentiert. Das Geleitwort zur Ausgabe von Yorck A. Hase ist in deutscher Sprache verfasst. Durch die vorliegende Sonderaufbindung vorhandener Buchblöcke durch Frölich & Kaufmann wird dieses Stück Kulturgut weitere Verbreitung und Freunde finden, darüber freuen wir uns!