Ludwig I. (1763-1830) gilt als der unsympathischste unter den badischen Großherzögen. Schon von den Zeitgenossen wurde er als Mensch fast durchgehend negativ beurteilt. Als »liederlich, gierig und völlig falsch« bezeichnete ihn der Diplomat Emmerich Joseph von Dalberg. Markgräfin Amalie, Ludwigs Schwägerin, nannte ihn »verabscheuungswürdig«. Doch auch seine Politik fand selten Beifall. Spätere Historiker rieben sich vor allem an seiner Absicht, die Rechte des eben erst eingerichteten Parlaments möglichst zu beschränken. Dabei war seine Regierungszeit keineswegs nur rückwärtsgewandt. In seiner Kirchenpolitik und nicht zuletzt als Hochschulförderer erwarb sich der Großherzog bleibende Verdienste.