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Mark Dion. Hunting Standard (Boar), 2005.

Collector’s Edition. Siebdruck.

40 x 50 cm, Siebdruck, sign., num., (Auflage 15 + 3 A/P).

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Seit über zwanzig Jahren gehören inszenierte Arbeitstische, verstaubte Sammlerhöhlen, ausgestopfte Bären und geteerte Vögel zum Repertoire des amerikanischen Künstlers Mark Dion. Vordergründig erscheinen seine Installationen, Interventionen, Performances und Fotografien als Kritik am häufig grausamen Umgang des Menschen mit der Natur. Dabei enttarnt er jedoch die »Natur« als ein bloßes Konstrukt, das ständigen Umformungen und Neuinterpretationen unterworfen ist. So widmet er sich in seinem aktuellen Projekt Concerning Hunting der Jagd als einer traditionsreichen, aber auch umstrittenen Kulturpraxis. Das Faszinierende an der Jagd ist nicht zuletzt der ihr zugrunde liegende Widerspruch: die Sensibilität des Jägers und sein profundes Wissen um die Bedürfnisse der Natur bringt er auch durch das Töten von Tieren zum Ausdruck. Im Zentrum der künstlerischen Untersuchungen steht nicht die Natur an sich, sondern die Jagd als kultureller Umgang mit ihr. Diese Siebdruckedition nennt der Künstler eine Jagdstandarte; es handelt sich dabei um eine Art Wimpel. Die Trophäe ziert der stilisierte, augenrollende Kopf eines Ebers auf roter Blutlache, der deutlich an eine Comiczeichnung erinnert. Bei dem abgeschlagenen schwarzen Eberkopf handelt es sich um ein weit verbreitetes heraldischen Symbol des Mittelalters, welches eine Vielzahl europäischer Adelsfamilien heute noch im Wappen tragen. - Schon der Renaissance-Dichter Ben Johnson ironisierte übrigens das Wildschwein-Wappen und schlug als passendes Motto »Nicht ohne Senf« vor.