Atheisten neigen dazu, Religion als eine Art primitive Kosmologie zu behandeln, und kommen so zu dem Schluss, dass Gläubige irrational, abergläubisch und bigott sind. Crane dagegen bietet ein alternatives Verständnis der Religion an: Er sieht sie bestimmt zum einen durch einen religiösen Impuls, einem Sinn für etwas, das über die Welt der gewöhnlichen Erfahrung hinausgeht; und zum anderen durch eine Identifikation, durch die Tatsache, dass Religion in der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe und deren Praktiken besteht. Nicht die Wahrheit oder Falschheit der Religion wird bewertet, vielmehr untersucht Crane die Bedeutung des Glaubens im Leben der Menschen. Dadurch ermöglicht er es Atheisten, eine intellektuell verantwortungsvollere und praktisch wirksamere Haltung gegenüber dem Phänomen der Religion einzunehmen. »So ist Crane ein dringend benötigte philosophische Einübung in religiöser Toleranz gelungen, die auch auf andere Themenfelder anwendbar ist: So lässt sich reden.« (FAZ)