Die Schlange hat keinen guten Ruf. Ihre Klugheit ist mit List gepaart, ihre Gewandtheit mit Heimtücke. So wurde sie in der Kulturgeschichte mal zur Bedrohung, mal zur Beschützerin. In der Kunst tauchte die Schlangenlinie bereits in den Höhlenmalereien der Steinzeit auf und blieb seitdem ein Motiv voller Ambivalenzen, das sich nie zur Ruhe bringen ließ. In seinem letzten Buch verfolgt der große Hamburger Kunsthistoriker Werner Hofmann die Schönheitslinie der Schlange durch die Epochen und legt ihre elementaren, rätselhaften Energien frei. Das Buch führt dies an einer eindrucksvollen Fülle von Beispielen vor Augen, die von der abstrakten Kunst über das Kunsthandwerk bis in die populäre Kultur reichen - von Kandinsky und Klee über den Thonet-Stuhl bis zum heute allgegenwärtigen Yin-Yang-Symbol.