Vor Peter Herrmanns Gemälden kann man das Staunen wieder lernen, das Faszinierende an städtischen Szenen, Gebrauchsgegenständen und alltäglichen Begebenheiten entdecken, dem zuweilen unspektakulären menschlichen Dasein nachspüren. Der 1937 bei Zittau geborene, heute in Berlin lebende Maler scheut sich nicht, mit der Tradition großer Meister der Kunst, von Paolo Uccello über Caspar David Friedrich bis Paul Cézanne, umzugehen. Zugleich speist sich die Wirkung seiner Gemälde aus einem ironischen, hintersinnigen Humor. Der Katalog stellt erstmalig umfassend das Oeuvre von Peter Herrmann vor. Er gewährt Einblicke in frühe Werkphasen und zeichnet biographische Stationen des Künstlers in enger Verbindung zu seinen Arbeiten nach. Der Fokus des Bandes liegt auf dem Schaffen Herrmanns ab dem Jahr 2000. In opulenten Bildstrecken begegnet der Leser einer Malerei, in der helle, kräftige Töne wie Farbflächen dominieren. In der Reduktion des Dargestellten und in ihrer Nonchalance gibt sie Antworten und eröffnet Fragen gleichermaßen. (Text dt., engl.)