Zizek nimmt sich in seinem Opus magnum nichts weniger vor als eine Neudefinition des dialektischen Materialismus. Abgelöst von seinem ursprünglichen ideologisch-politischen Kontext, passt dieser Begriff auf die Weltsicht moderner Wissenschaftler, die als Materialisten die Realität auf dialektische Weise verstehen: als dynamischen Prozess, der immer in Bewegung ist, in dem graduelle Veränderung in plötzliche Umschwünge und explosionsartige Entwicklungen mündet. Dabei denkt Zizek Materialismus ohne »Materie« im substanziellen Sinn; an dessen Stelle steht ein rein formaler Materialismus der Wellen oder Quanten, die sich in einem entmaterialisierten Raum bewegen. Sein System entwickelt der Autor in Auseinandersetzung mit der Assemblage-Theorie und gestaltet es in Form einer Abhandlung über die Grundstrukturen nicht orientierbarer Oberflächen.