Diagnose »Psychopath« für einen Autor von Weltgeltung Im Dezember 1911 wird Hans Fallada wegen eines Doppelselbstmordversuchs, bei dem sein Mitschüler stirbt, in der Psychiatrischen Klinik in Jena begutachtet. Wegen krankhafter Störung der Geistestätigkeit und als konstitutioneller Psychopath klassifiziert, attestiert man ihm Unzurechnungsfähigkeit gemäß § 51 des Strafgesetzbuches. Drogenabhängigkeit, kriminelle Delikte und stete Krisen zeichnen das Lebensbild des Autors, der mit Romanen wie »Jeder stirbt für sich allein« oder »Kleiner Mann was nun?« Weltgeltung erlangte. Doch dem Ruhm stehen die Leiden des Menschen Rudolf Ditzen gegenüber. Das Buch wertet u. a. erstmalig Falladas Krankenakte der Berliner Charité aus und folgt jener schicksalhaften Spur, die sich durch das Schriftstellerleben zieht.