In seinem Roman, der auf authentischen Quellen beruht, erzählt Ketil Bjørnstad vom Leben einer Frau, die als »vraie princesse de la bohème« gefeiert wurde, die ihren Weg zwischen dem konservativ-bürgerlichen und dem neuen, emanzipatorischen Denken suchte. Die Geschichte von Oda Krohg, die ihrer Überzeugung gemäß zu leben versuchte, die ausbrach aus dem starren Schema von Ehe und Familie, um die Wahrheit ihrer Gefühle zu leben. Oda wächst in einem konservativ-liberalen Elternhaus auf, zusammen mit acht Schwestern und zwei Brüdern. Mittelpunkt des Hauses ist die Mutter, Enkelin einer russischen Fürstin. Früh heiratet Oda einen Unternehmer, bekommt zwei Kinder, merkt aber bald, dass das nicht das Leben ist, das sie führen möchte. Sie nimmt sich eine eigene Wohnung, wird Schülerin von Christian Krohg. Die Malerei und das Leben mit den Künstlern bestimmen fortan ihren weiteren Weg. Sie geht nach Paris, beginnt dort ein Verhältnis mit dem Maler Jappe Nilsson, lebt mit Krohg und den Kindern in Berlin, und geht schließlich wieder nach Oslo zurück, wo sie berühmt und einsam stirbt. »Ich glaube, alle Männer, denen ich begegnet bin, flohen vor den Realitäten. Sie erwarteten sich immer etwas anderes, etwas mehr als das, was war.«