Fürst Nechljudow verführte einst die junge Maslowa. Als Geschworener trifft er sie wieder; Maslowa sitzt als Prostituierte auf der Anklagebank. Und Nechljudow erkennt nicht nur die Unvollkommmenheit des Rechtsystems, sondern auch, dass er Schuld ist an ihrer elendigen Lage. Daher bietet er ihr die Ehe an. Doch Maslowa lehnt ab, obwohl sie den Fürsten liebt. Denn sie will den politischen Gefangenen Simonson heiraten. Nechljudow folgt Maslowa daraufhin nach Sibirien in die Zwangsarbeit und die Verbannung. Das Spätwerk Tolstois ist eine leidenschaftliche moralische und politische Anklage. Es erregte bei seinem Erscheinen 1899 großes Aufsehen: In diesem erschütternden, eher wenig bekannten Vermächtnis des alten Meisters ist die gute Gesellschaft die Wurzel allen Übels.