In der Box sind die Alben »New York«, »Songs For Drella«, »Magic And Loss«, »Ste The Twilight Reeling« und »Ecstacy«. Der Mann aus Brooklyn hatte das Vokabular des Rock’n Roll längst entscheidend erweitert - sowohl als Mitglied von The Velvet Underground als auch mit frühen Solo-Alben wie dem 72er-Klassiker »Transformer«. Doch Ende der 80er-Jahre nahm sein »Walk On The Wild Side« (der Single-Hit) noch einmal ein paar überraschende Wendungen. Und sei es nur, dass Lou Reed ein Album endlich einfach mal »New York« betitelte, nachdem ihm die Heimatstadt schon so lange als kreative Spielfläche gedient hatte. Der knapp 1-stündige Song-Zyklus ist bis heute seine beste, schlüssigste Solo-Arbeit geblieben - ebenso persönlich wie profund, bissig wie humorvoll und mit neuen Mitstreitern wie Gitarrist Mike Rathke und Bassist Rob Wassermann uneitel-energisch umgesetzt. Mit »Dime Store Mystery« gelang Reed dabei auch eine schöne Hommage an seinen 1987 verstorbenen Mentor Andy Warhol. Diesen Faden spinnt »Songs For Drella« weiter. Das Album führte Reed in einer spektakulären Kollaboration wieder mit John Cale zusammen, gut 20 Jahre nachdem dieser Velvet Underground verlassen hatte. Musikalisch zurückgenommen und so ganz auf die Geschichte(n) fokussiert, gelang dem Duo ein detailreiches, bewegendes Porträt, das weit über das öffentliche Warhol-Image schaute. Erstaunlich wenig morbide kam dann 1992 »Magic And Loss« rüber, bedenkt man, dass sich Lou Reed auf diesem Album ausschließlich mit Krankheit und Tod auseinandersetzte, nachdem er zwei Freunde innerhalb eines Jahres an den Krebs verloren hatte. Mit »Set The Twilight Reeling« und Songs wie »Egg Cream« kehrte Reed dann wieder zum Spaß des Lebens und lauten Gitarren zurück, bevor »Ecstasy« zur Jahrtausendwende in Stücken wie »Paronoia Key Of E«, »Mad« oder »White Prism« die dunkle Seite von Lust und Liebe erforschte. Dabei wartete er auch mit der 18-minütigen Feedback-Orgie »Like A Possum« auf - sage keiner, Lou Reed wären die Überraschungen schon ausgegangen.