Ida Haendel ist nach wie vor eine Ausnahmeerscheinung unter den Geiger(innen). Noch im jetzigen Alter von über 80 Jahren ist sie in Wettbewerbsjurys vertreten und überall da, wo musiziert wird. Auffallend an Ida Haendel ist ihre unersättliche musikalische Neugier; es interessiert sie Vergessenes wie Bekanntes, Neue Musik wie auch romantische Partituren, alles von Bach bis zur Gegenwart. Dabei lässt sie bei allen Partituren die Funken sprühen, trumpft virtuos auf, zieht sich aber auch selbstvergessen in sich zurück, wenn die Musik es verlangt. Mit anderen Worten: Kaum je hat ein(e) Geiger(in) so fasziniert. Das lässt sich auch anhand dieser beiden Stücke festmachen. Nicht allein, dass Ida Haendel aus Polen stammt, sollte ihr einen leichteren Zugang zu der östlichen Gefühlswelt dieser Konzerte eröffnen; es sind auch die Virtuosität und die schiere Musikalität dieser Stücke, die Ida Haendel anziehen und sie zur höchsten Leistungen anspornen. Die Aufnahmen der Konzerte entstanden, als Ida Haendel auf dem Höhepunkt ihrer Kraft stand.