Soul und Sozialkritik - das ging schon immer Hand in Hand. Wenn im afroamerikanischen Gospel die Verheißung jenseitiger Harmonie im Vordergrund steht, dann wendet sein Kind, der Soul, diese Botschaft ins Weltliche, beschwört die Überwindung von Armut, Rassismus und Diskriminierung jeder Art. Curtis Mayfield und die Impressions, Aretha Franklin und Marvin Gaye gehören zu den Pionieren des sozialkritischen schwarzen Pop. Ihre zeitgenössischen Nachfolger sind vielleicht weniger bekannt, doch nicht weniger engagiert: In den Songs von Anthony Hamilton, Donnie, Jill Scott und Anthony David, erinnert sich die schwarze Musik ihrer ureigenen Mission, tritt zu den Rhythmen des urbanen Rhythm’n Blues eine Sensibilität, die soziale Missstände anspricht und an die gemeinschaftsstiftende Kraft des Soul appelliert.