Angesichts des drohenden Ansturms barbarischer Völker nennt ein Anonymus Missstände im spätantiken Römischen Reich beim Namen und macht Verbesserungsvorschläge. Umstritten ist bis heute, ob die schon im Original von Abbildungen begleitete Schrift »De rebus bellicis« als beißende Ironie über spätrömische Zustände oder in reformerischer Absicht verfasst wurde. Das Faksimile der herausragend illustrierten Münchner Handschrift wird begleitet von dem lateinischen Text und der ersten vollständigen deutschen Übersetzung überhaupt. Stefanie Gräf führt in den Text und seine Geschichte ein. Bis in technische Details stellt Burkhard Meißner das teils fantastisch anmutende Kriegsgerät vor - darunter ein von Ochsen angetriebene Schaufelradschiff. Durch die Rekonstruktion der Überlieferungsgeschichte sowie den Nachbau der antiken Waffen können Gräf und Meißner jahrhundertelang tradierte Missverständnisse ausräumen. Doch manches an dieser großartig illuminierten Schrift bleibt bis heute rätselhaft. (Text dt., lat.)