Die Frage nach der Beziehung zwichen Festen/Feiern und der Architektur ist angesichts der Freizeit- und Eventorientierung des gesellschaftlichen Lebens heute etwas aus dem Blickfeld geraten. Die Autorin untersucht in einem historischen Teil Architekturtheorien der abendländischen Baukunst nach Ideen und Aussagen, die die Abkehr der Architektur von Festen und Feiern gefördert haben. An den Vorstellungen von der Ästhetik und dem Begriff der Funktion, die das Projekt der Moderne ebenso kennzeichnen wie die moderne Architektur, wird das exemplarisch festgemacht. Die Kritik an diesen Konzeptionen greift der zweite architekturtheoretische Teil auf. Er fragt nach der Bedeutung der Bauten in unterschiedlichen Handlungskontexten und versteht sich damit als Beitrag zur Debatte um die postmoderne Revision der Moderne in der Architektur, die den Begriff der Bedeutung hervorhebt.