Das »Lehrbuch der Dogmengeschichte« ist Adolf von Harnacks wichtigstes und berühmtestes Werk und ein Monument liberaler christlicher Geschichtsschreibung. In diesem Werk macht Harnack Ursprung und Entwicklung des christlichen Dogmas ausfindig, welches er als das autoritäre System verstand, dass die christliche Doktrin im 4. Jahrhundert gebildet hatte. Harnack stellt die radikale These auf, das Christentum müsse von seiner Verbindung mit Dogmen von Christus und Gott befreit werden. Er erfährt harschen Widerspruch bei den Konservativen und im Evangelischen Oberkirchenrat. Das Buch gilt damals wie heute als ein Standardwerk der Dogmengeschichte. Da Harnack sich inhaltlich auf die Zeit vor der Reformation konzentriert, ist es konfessionsübergreifend ein unverzichtbares Nachschlagewerk.