Diese seltene, rund 1400 Jahre alte, Original-Goldmünze aus Byzanz trägt das Antlitz eines der bedeutendsten Herrscher der Antike. Das byzantinische Reich, mit wechselnden Machthabern, war während der meisten Zeit seines Bestehens die wichtigste wirtschaftliche, kulturelle und militärische Kraft in Europa. Kaiser Justin II. (565-578) folgte Justin I. auf den Thron. Er rief zu religiöser Toleranz auf, doch seine Religionspolitik kam nicht überall gut an und sorgte für wachsende Spannungen zwischen der Zentrale und den reichen syrischen und ägyptischen Provinzen. Bemerkenswert ist, dass Justin II. mit einer jahrhundertealten Tradition brach und anordnete, dass die Statthalter der Provinzen nicht mehr vom Kaiser, sondern von einer Versammlung aus örtlichen Bischöfen und potentes bestimmt werden. Aus seiner Herrschaftszeit stammt dieser römisch-byzantinische Solidus aus echtem Gold. Die Münzen, die Justin II. schlagen ließ, trugen noch lateinische Inschriften (Legenden). Während sich später Fehler zu häufen beginnen, sind die Texte auf Justins Münzen korrekt abgefasst: Dies mag ein Indiz dafür sein, dass an seinem Hof und in seiner Verwaltung noch Latein beherrscht wurde. In der syrischen Überlieferung wurde Justin II. bezeichnenderweise als der letzte »lateinische« Kaiser bezeichnet. VS: Behelmte bartlose Büste des Kaisers von vorne mit Victoriola, RS: Constantinopolis thront und hält Kreuzglobus; CONOB = Konstantinopel, Währung: Solidus, Metall: Gold .985, Ausgabejahre: 565-578, Ø ~20 mm, Gewicht: ~4,40 g, Prägequalität: vz.
