Arthur Schopenhauer spürt in seinen Preisschriften zwei philosophischen Grundfragen nach, die bis in unsere Zeit den gesamtgesellschaftlichen Diskurs prägen - man denke nur an die durch die Ergebnisse der Neurowissenschaften wieder virulent gewordene Debatte über die Willensfreiheit oder die allgemeinen Bemühungen und Streitereien um eine universalistische Ethik. Seine Antworten und Ansätze kommen ganz ohne Empirie aus, fußen nur auf akribischer und unterhaltsam-verstiegener Begriffsarbeit und führen dennoch zu Ergebnissen, die sich nur schwer von denjenigen in unseren Tagen akzeptierten unterscheiden lassen.