Raffaels Sixtinische Madonna, Leonardos Letztes Abendmahl - bekannt, berühmt, heute allerdings durch Medien und Werbung weitgehend trivialisiert. Doch sind beide Bilder nicht erst seit der Erfindung der Fotografie weltweit Ikonen der italienischen Renaissance. Bis um 1900 funktionierte die Vermittlung von Kunst weitgehend über die Druckgrafik. Nur über sie ließ sich ein umfangreiches Wissen über die Geschichte der Künste erlangen, kritisch kommentieren und schließlich weitergeben. Dieser Katalog beschränkt sich nicht nur auf die Möglichkeiten und Probleme der Reproduktionsgrafik, sondern verfolgt den technischen wie gesellschaftspolitischen Wandel im Umgang mit Bildern. Somit werden Erklärungen für unser Vertrauen im alltäglichen Umgang mit technisch generierten Abbildungen von nicht mehr real existierenden Originalen gegeben.