Als der Philosoph Ernst Cassirer im April 1945 im amerikanischen Exil starb, fanden sich in seinem Nachlaß keinerlei autobiographische Notizen. Cassirer hat, so seine Ehefrau Toni, »niemals ein autobiographisches Wort geschrieben, und er hat auch gar nicht autobiographisch gedacht«.Für diejenigen Leser, die sich für den nicht zuletzt für das Spätwerk Cassirers eminent wichtigen biographischen Hintergrund interessieren, bleiben die Erinnerungen Toni Cassirers, in denen sie ein Bild des großen Gelehrten in seinem privaten wie wissenschaftlichen Umfeld zeichnet, die einzige Quelle. Einer Veröffentlichung dieser Aufzeichnungen in Deutschland hatte sie nicht zugestimmt. Diese Neuausgabe, herausgegeben vom Enkel Peter Cassirer, bietet nun erstmals den vollständigen Text des 1948 fertiggestellten Typoskripts. Im Anhang findet sich ein Verzeichnis sämtlicher Schriften Ernst Cassirers.